Der heilige Ansgar, ein Mönch aus Corvey an der Weser, der als erster Bischof von Hamburg
und Bremen mit der Christianisierung Skandinaviens begann, starb im Jahr 865. Die katholische Gemeinde in der Parkstadt Solln wurde 1965, genau 1100 Jahre später, gegründet und erhielt ihn zum Namenspatron. Das Gemeindeleben begann in einer Baracke, später entstand ein erster Gebäudeteil mit Kindergarten und Pfarrsaal. Das Provisorium endete 1975 mit der Fertigstellung des Kirchenzentrums. Der Kirchenraum befindet sich im Obergeschoss des östlichen Gebäudeteils. Eine offene Holzkonstruktion trägt das Schrägdach, die Bänke sind auf drei Seiten um den Altar gruppiert. Die Ausstattung der Kirche ist schlicht: ein Kruzifix über dem Altar, eine Marienstatue an der rechten Seitenwand, moderne Kreuzwegbilder an der Rückseite, eine gut in den Raum eingefügte Orgel – miteinander geben sie dem Kirchenraum seinen eigenen Charakter.
1964 begann man mit dem Bau der Parkstadt Solln, einer typischen Trabantenstadt am südlichen Stadtrand von München. Im Herbst 1965 zogen die ersten Bewohner ein. Fast zeitgleich gründete das bischöfliche Ordinariat die Kuratie St. Ansgar. Erster Kurat wurde Eckhard Noske.
Der erste Gottesdienst in der Parkstadt Solln wurde an Weihnachten 1966 in einer noch leeren Werkshalle an der Springerstraße (heute ein REWE-Markt) gefeiert.
Schon am darauffolgenden Neujahrstag konnte eine Baracke an der Gulbranssonstraße als Notkirche genutzt werden
1969 übernahm Georg Ertl die Kuratie.
Vor dem Bau der Kirche begann man mit dem Bau von Pfarrheim, Kindergarten, dem Pfarrhaus und einem Wohntrakt für Mitarbeiter. 1970 konnten diese Gebäude fertiggestellt und bezogen werden. Die Gottesdienste fanden seitdem im Pfarrsaal statt und die Notkirche konnte abgebaut werden. Da man nicht auf gesellige Veranstaltungen im Pfarrsaal verzichten wollte, entwickelten die Gemeindemitglieder großes Geschick, nach dem Gottesdienst den Raum in kurzer Zeit an die neuen Anforderungen anzupassen.
Für den Bau der Kirche war schon früh mit den Plänen für die Parkstadt Solln ein Bauplan erstellt worden. Dieser entsprach jedoch nicht mehr den neuen liturgischen Erfordernissen. So wurde dieser schon von Kurat Noske, dann von seinem Nachfolger und den Vertretern der Kirchengemeinde abgelehnt. Außerdem war bekannt, dass der geplante Kirchenbau der evangelisch-lutherischen Nachbargemeinde wegen Grundstücksfragen noch in weiter Ferne lag. Die Diskussionen und Überlegungen darüber in den Gemeindegremien führten zur Idee eines gemeinsamen Kirchenbaus. Die Zeit war günstig, so fand dieser Vorschlag schließlich bei den Kirchenleitungen ein offenes Ohr und Architekt Ernst Maria Lang bekam den Auftrag, dieses gemeinsame Kirchenzentrum zu planen. Auf einen Kirchturm mit Glocken wird nach einem Beschluß der Gemeindegremien bewußt verzichtet.
1972 übernahm Kurat Martin Huber die Kuratie
Im Dezember 1974 fand die Grundsteinlegung des Ökumenischen Kirchen- und Gemeindezentrums statt, mit Weihbischof Tewes und dem evangelischen Dekan Glaser.
Am 14.12.1975 wurde das Ökumenische Kirchen- und Gemeindezentrum von Kardinal Döpfner und dem evangelischen Kreisdekan Lanzenstiel eingeweiht. Mit der Kirchenweihe wurden St. Ansgar zur Pfarrei und Kurat Martin Huber Pfarrer..
Schon aufgrund der räumlichen Nähe und vieler persönlicher Kontakte entwickeln sich im Laufe der Zeit im Ökumenischen Kirchenzentrum eine Reihe von Formen gemeinsamen ökumenischen Handelns: ökum. Beginn der Osternacht mit dem Osterfeuer, das ökum. Sommerfest für die Parkstadt Solln, ökum. Gottesdienste und Gesprächsabende, die Friedensdekade und vieles mehr. An äußeren Zeichen kommen das Labyrinth auf dem Pfarrplatz und die ökum. Fahne dazu,
die an Festtagen aufgezogen wird.
1982 gründeten engagierte junge Leute den Pfadfinderstamm St. Ansgar, der heute zu den mitgliederstärksten in weitem Umfeld zählt
2004 geht Pfarrer Martin Huber in den Ruhestand. Pfarrer Neidl, bereits Pfarrer von St. Joh. Baptist, übernimmt zusätzlich die Pfarrei St. Ansgar. Ein Jahr später, 2005, werden beide Pfarreien zum Pfarrverband zusammengeführt.
2007 bis 2009 Umbau von Kindergarten und Pfarrheim von St. Ansgar. Die evangelische Petruskirche hilft in dieser Zeit dankenswerterweise mit Räumlichkeiten aus.
Die Zugehörigkeit zum Pfarrverband Solln führt zur engeren Zusammenarbeit mit den Gremien von St. Joh. Baptist und zu mehr gemeinsamen Veranstaltungen, wie z.B. die gemeinsame Fronleichnamsprozession. Gleiches gilt für die ökumenischen Aktivitäten: Friedensdekade, Pfingstnovene, lebendiger Adventkalender und z.B. die Lange Nacht der Kirchen.