Als das schwarze Haus gebaut,
hab ich skeptisch draufgeschaut:
Ohne Turm und ohne Glocken –
wie kann man denn da frohlocken?
Kann man über so viel Stufen
Beter noch zur Andacht rufen?
Kann Gemeinde hier entstehn?
Wird hier Gottes Geist einst wehn?
Diese Fragen, die Frau Thilo vor vierzig Jahren formulierte, kann man heute mit gutem Gewissen mit „Ja“ beantworten. Viel ist seither in diesem „schwarzen Haus“ geschehen, viel, was die beiden Gemeinden selbst gestärkt und vorangebracht hat, aber auch viel Gemeinsames, Ökumenisches. In einem Ökumenischen Arbeitskreis traf man sich, um über gemeinsame Veranstaltungen und Projekte zu beraten. Das Ergebnis: gemeinsame ökumenische Gottesdienste, gemeinsame Gesprächsabende, gemeinsame Planungen. Martinszug, das Ökumenische Sommerfest für die Bewohner der Parkstadt, der gemeinsame Beginn der Osternacht mit dem Osterfeuer auf dem Pfarrplatz, die gemeinsamen Emmauswanderungen am Ostermontag nach Baierbrunn.
Die in die Fastenzeit gelegten „Exerzitien im Alltag“ sind heute ein ökumenisches Angebot. Den an den Jugendkreuzweg angelehnten Ökumenischen Kreuzweg der Parkstadt wird es hoffentlich weiterhin geben. Schon lange gibt es die Friedensdekade in der ersten Novemberhälfte, bei der inzwischen Gruppen aus allen Sollner Gemeinden jeweils eine Abendandacht gestalten und die am Buß- und Bettag mit einem Ökumenischen Gottesdienst endet.
Der Ökumenische Gottesdienst zum Weltgebetstag für die Einheit findet im Januar jährlich reihum jeweils in einer anderen Kirche von Solln statt, ebenso ist es mit dem Weltgebetstag der Frauen am ersten Freitag im März. Seit 2008 gibt es die ökumenische Pfingstnovene, bei der an den neun Tagen vor Pfingsten Gruppen aus allen Sollner Gemeinden jeweils eine Abendandacht gestalten.
Noch nicht erwähnt sind die ökumenischen Mitarbeitertreffen, die vielen ökumenischen Gesprächsabende und auch die Filmabende. Auch die Betreuung der Asylbewerber, die von 1992 bis 1997 in einer GU an der Herterichstraße lebten, ging aus einer Initiative aus den beiden Gemeinden in der Parkstadt hervor.
In den letzten Jahren ist die frühere Selbständigkeit der beiden Gemeinden St. Ansgar und Petruskirche weitgehend verloren gegangen ist. Der Gewinn für die Ökumene liegt darin, dass aus einer Ökumene in der Parkstadt nun die „Ökumene in Solln“ geworden ist. Der Ökumenische Arbeitskreis der Parkstadt hat sich zum ökumenischen Planungstreffen für Mitglieder der vier Sollner Kirchengemeinden gewandelt.
Relativ neu ist der lebendige Adventskalender, bei der sich in der Adventszeit täglich Türen öffnen, hinter denen Familien, Gruppen oder Einzelpersonen zu einem adventlichen Beisammensein einladen. Neu sind auch die Ökumenische Nacht der Psalmen (2012) oder im letzten Jahr die Ökumenische Nacht der offenen Kirchen. Jede Stunde steht dabei eine andere Sollner Kirche im Mittelpunkt, als Station für Betrachtung, Meditation, Gesang und Andachten. Dafür ist mehr Vorbereitung nötig, sodass ein Abstand von zwei Jahren sinnvoll ist.
Die Liste der ökumenischen Veranstaltungen über das Jahr hinweg ist lang, sie regen dazu an, sich mit dem Glauben der Mitchristen anderer Konfession, aber auch mit dem eigenen Glauben auseinanderzusetzen, immer wieder ein spannendes Erlebnis, zu dem wir herzlich einladen.
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Festschrift 40 Jahre ökumenisches Kirchenzentrum Parkstadt Solln